Schlaf ist ein körperliches Grundbedürfnis, genau wie Essen, Trinken und Atmen. Ebenso wie die anderen Bedürfnisse, ist Schlaf Dein Leben lang ein wesentlicher Bestandteil Deines Fundaments von Gesundheit und Wohlbefinden. Gerade in Verbindung mit intensivem Sport gehört Schlaf zu den essentiellen Mitteln der Regeneration und beeinflusst Deine Muskulatur und Dein Bindegewebe positiv.
Wie die Zufuhr von genügend Proteinen und das Einhalten von Restdays, so ist auch ein guter Schlaf eine Grundvoraussetzung dafür, Dich leistungsfähiger und Verletzungsresistent zu machen, Welche positiven Effekte hat Schlaf und warum ist er so wichtig? Hier kommen gute Gründe, um Dir mal wieder eine große Portion Schlaf und Rühe zu gönnen.
Körperliche Gesundheit
Schlaf ist entscheidend für Deine körperliche Gesundheit. Ohne Schlaf, keine ausreichende Regeneration. Genug Schlaf sorgt zum Beispiel für eine effiziente Herztätigkeit und die Reparatur Deiner Blutgefäße. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie von Forschern des Spanischen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung belegen, dass Menschen mit weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht, ein 27 % höheres Atherosklerose-Risiko haben, also die krankhafte Einlagerung von Cholesterin und anderen Fetten in arteriellen Blutgefäßen. Das kann zu Verstopfungen der Venen und letzten Endes zu Herzversagen oder Schlaganfall führen.
Eine Studie der Universität Göteborg fand heraus, dass Männer mittleren Alters, die bis zu fünf Stunden pro Nacht schliefen, 20 Jahre später ein doppelt so hohes Risiko haben, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, als Männer, die während der Studie pro Nacht sieben bis acht Stunden schliefen. Das erhöhte Risiko durch zu wenig Schlaf ist damit vergleichbar mit den Auswirkungen von Rauchen oder Diabetes. [1]
Auch Dein Immunsystem profitiert von einem guten Schlaf. Schlafmangel stört unser körperliches Abwehrsystem. Bei einer erschwerten Abwehr entsteht ein erhöhtes Risiko für die Aufnahme von Entzündungserregern. Bist Du krank, kann Schlafmangel zu einer verzögerten Genesung führen, sodass Du Dich länger als nötig mit der Krankheit herumschlagen musst. [2]
Schlaf fördert Deine Hormonbalance. Eine Dysbalance kann zu Hunger und Völlegefühlen führen. Eine Studie zeigte auf, dass Menschen, die weniger als 7 Stunden pro Tag schlafen, 30% anfälliger für Übergewicht sind. Das bedeutet, die Tendenz zum Übergewicht liegt nahe, bekommt Dein Körper regelmäßig zu wenig Schlaf. [3]
Lernen, Erinnern, Stimmung
Schlaf hilft Deinem Gehirn, neue Informationen aufzunehmen und abzuspeichern. Während Du schläfst, bereitet sich Dein Gehirn auf den nächsten Tag und neuen Input vor. Ein guter Schlaf verbessert die Fähigkeit des Lernens und Problemlösens. Schlaf hilft Dir, länger aufmerksam und kreativ zu sein und leichter Entscheidungen fällen zu können.
Umgekehrt kann Schlafmangel antizipierte Reaktionen des Gehirns begünstigen. Wir kennen es alle: Haben wir wenig oder schlecht geschlafen, geht unsere Laune schneller als uns lieb ist in den Keller, wir sind schlecht gelaunt und die Toleranzgrenze sinkt. Neurotransmitter, die unsere Gefühlslage regulieren, werden bei Schlafmangel verstärkt ausgeschüttet. Das heißt, zu wenig Schlaf führt zu Stimmungsschwankungen, einem erhöhten Stress-/Angstlevel und kann letzten Endes sogar Depressionen begünstigen. [4]
Guter Schlaf = Guter Sex + Fruchtbarkeit
Auf der einen Seite kann wenig Schlaf bei Männern und Frauen zu einem niedrigen Interesse an Sex und zu einer schwachen Libido führen. Auf der anderen Seite wurde nachgewiesen, dass Sex vor dem Einschlafen zu einer besseren Schlafqualität führen kann.
Darüber hinaus kann Schlafmangel die Produktion von Fortpflanzungshormonen stören und zu Problemen bei der Befruchtung einer weiblichen Eizelle führen und steht somit ggf. einer Schwangerschaft im Wege. [5]
Diese und viele weitere Gründen sprechen wohl eindeutig für sich. Schlaf sollte eine große Bedeutung in unser aller Leben haben. Solltest Du jetzt feststellen, dass Dich ein oder sogar mehrere der aufgezählten Punkte betreffen, könnte es sich lohnen, an Deinem Schlaf und dessen Qualität zu arbeiten.
Wie Schlaf genau funktioniert und welche Schlafphasen es gibt, erfährst Du im nächsten Artikel!
In diesem Sinn: Gute Nacht und einen erholsamen Schlaf! 🙂
Quellen:
[1] https://www.geo.de/wissen/gesundheit/19536-rtkl-gesundheit-studien-zeigen-wie-ungesund-zu-wenig-schlaf-wirklich-ist. https://www.nhlbi.nih.gov/health-topics/sleep-deprivation-and-deficiency
[2] Besedovsky, L., Lange, T., & Born, J. (2012). Sleep and immune function. Pflugers Archiv : European journal of physiology, 463(1), 121–137. https://link.springer.com/article/10.1007/s00424-011-1044-0
[3] Beccuti, G., & Pannain, S. (2011). Sleep and obesity. Current opinion in clinical nutrition and metabolic care, 14(4), 402–412. https://doi.org/10.1097/MCO.0b013e3283479109; https://www.mysouthernhealth.com/importance-of-sleep/
[4] Alhola, P., & Polo-Kantola, P. (2007). Sleep deprivation: Impact on cognitive performance. Neuropsychiatric disease and treatment, 3(5), 553–567. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2656292/ ;
Staner L. (2003). Sleep and anxiety disorders. Dialogues in clinical neuroscience, 5(3), 249–258. https://www.sleepassociation.org/sleep-disorders/sleep-deprivation/; https://ez-lifestyle.com/blog/8-important-things-about-sleep-deprivation
[5] Kloss, J. D., Perlis, M. L., Zamzow, J. A., Culnan, E. J., & Gracia, C. R. (2015). Sleep, sleep disturbance, and fertility in women. Sleep medicine reviews, 22, 78–87. https://doi.org/10.1016/j.smrv.2014.10.005