Der RX Faktor – Scale or not to scale

Der RX Faktor – Scale or not to scale

Fast jeden Tag könnt Ihr an der Tafel die Buchstabenkombination “Rx” lesen gefolgt von entsprechenden Skalierungsmöglichkeiten.

Die Abkürzung „Rx“ kommt aus dem amerikanischen Gesundheitswesen und steht für „as prescribed“ was mit „wie vorgeschrieben“ übersetzt werden kann.  Wenn Ihr ein Workout mit allen vorgegebenen Parametern (Gewicht, Wiederholungen, Distanzen etc.) absolviert, dürft Ihr hinter Euer Tagesergebnis an der Tafel ein „Rx“ schreiben. Wie erstrebenswert ist es nun, stets und ständig das „Rx“ zu verfolgen und für wen und wann macht es Sinn, ein Workout zu skalieren?

  1. Sicherheit

Der wahrscheinlich wichtigste Grund, ein Workout zu skalieren, ist Sicherheit. Es macht keinen Sinn, ein Gewicht aufzubauen, wenn Ihr dieses nicht sicher bewegen könnt. Wir möchten, dass Ihr Euch gut und effizient bewegt und nicht schlecht und schwer. Ein Rx an der Tafel ist definitiv keine Verletzung wert!

  1. Leistungsvermögen

Es kann sein, dass Ihr eine vorgeschriebene Übung gemäß Eurem aktuellen Leistungsstand nicht beherrscht oder diese nur sehr ineffizient ausführen könnt. Substitutionsübungen wie beispielsweise toe assisted Pull-ups helfen Euch, die notwendige Kraft für reguläre Pull-ups aufzubauen, und es ist auch überhaupt keine Schande, zunächst auf eine niedrigere Box zu springen oder auf diese zu steigen. Lasst Euer Ego beiseite, es kann durchaus sinnvoll sein, dass Ihr in einer Progression einen Schritt zurück geht, um zu vermeiden, dass sich schlechte oder gar falsche Bewegungsabläufe einschleichen, denn diese wieder rauszubekommen kann schwerer und zeitintensiver sein, als die Bewegung von der Pike auf richtig zu erlernen.

Priorisiert in jedem Fall effiziente Bewegungen vor dem Rx an der Tafel!

  1. Verletzungen oder andere gesundheitlichen Konditionen

Falls Ihr aufgrund von gesundheitlichen oder anderen Einschränkungen bestimmte Übungen nicht ausführen könnt oder dürft, helfen wir Euch mittels Anpassungen, Skalierungen und/oder Substitutionendabei, dass Ihr ein Bombenworkout bekommt!

  1. Intensität

CrossFit lebt von Intensität. Die meisten Workouts haben in irgendeiner Form eine Zeitkomponente integriert, und wir erklären Euch zu Beginn der Stunde Zielstellung und gewünschten Trainingsreiz des WODs. Betrachten wir zum Beispiel das allseits gefürchtete Benchmark Workout „Fran“: 21-15-9 Thrusters 43/29 und Pull-ups. Die Intention dieses Workouts ist kurz und hochintensiv. Falls Ihr Pull-ups und Thrusters mit diesem Gewicht beherrscht, diese dann allerdings in Doubles und Singles absolviert und insgesamt 25 Minuten benötigt, verdient das Rx an der Tafel ein Kopfschütteln, da das Workoutziel verfehlt wurde. Wir schließen uns Greg Glassmans Worten an: „Be impressed by intensity, not volume“.

Sofern Ihr keine gesundheitlichen oder sonstigen Einschränkungen habt und die Bewegungen beherrscht, skalieren wir in der Regel zunächst die zu bewegende Last. Ebenfalls skalierbar ist die Wiederholungszahl, ggf. die Zeit und natürlich die Bewegung, wobei wir uns hierbei so weit wie möglich an der Originalbewegung orientieren, um darauf hinzuarbeiten, diese in der Zukunft RX auszuführen.

Zusammenfassend sei gesagt, Scaling ist keine Schande, sondern, in Abhängigkeit vom Workout, eine durchaus schlaue Entscheidung, um den gewünschten Trainingsreiz zu setzen.

Armen 😉

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